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  Jenseits von Identität? Theoretische und analytische Zugänge zu einem (omnipräsenten) Gesellschaftskonzept MA (soz-MA2-2) (200250)

Dozent/in
Dipl.-Soz. Hazal Budak-Kim

Angaben
Seminar, 2 SWS
Praesenzveranstaltung
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, WR400 - R.03.70
vom 15.4.2025 bis zum 8.7.2025

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die LP für diese Veranstaltung ergeben sich aus den Angaben der für Sie gültigen FPO. Die Zulassung zur Prüfung ergibt sich aus den Angaben der für Sie gültigen FPO. Ist diese Veranstaltung in Ihrer FPO nicht explizit wählbar, informieren Sie sich bitte zu Beginn des Semesters bei Ihrem/Ihrer Studienfachberater/in über Zulassungsoptionen und Teilnahmemöglichkeiten. LP/ECTS depend on the degree-specific examination regulations of your study program. Admission to exam depends on the degree-specific examination regulations of your study program. In case this module is not explicitly mentioned in these regulations, please ask your study advisor prior to semester start about participation and admission to exam.

Inhalt
Ob als individuelles (oder kollektives) Selbstverständnis, als politische Strategie oder als analytische Konzepte in den Wissenschaften - Identität und Zugehörigkeit sind zentrale Bezugsrahmen unserer Gesellschaft. Identitätskategorien fungieren dabei gleichzeitig als Mechanismen von Ein- und Ausschluss in der Sphäre des Sozialen. Als Identitätspolitiken verstanden, werden sie über alle politischen Spektren hinweg genutzt – wenn auch mit sehr unterschiedlichen Zielsetzungen und ideologischen Ausrichtungen.

Während poststrukturalistische und postkoloniale Ansätze seit Langem auf die Fluidität und soziale Konstruiertheit von Identität hinweisen und insbesondere vor der Gefahr der Essentialisierung warnen, lässt sich zugleich beobachten, dass Identitäts- und Zugehörigkeitskategorien – insbesondere im Kontext von 'Race' und Kultur – gesellschaftlich immer weiter verfestigt werden. Politische Debatten, Antidiskriminierungsmaßnahmen und wissenschaftliche Erhebungen zur sozialen Ungleichheit greifen oft auf diese Kategorien zurück, wodurch sie nicht nur analytisch genutzt, sondern auch sozial reproduziert werden. Einer der zentralen theoretischen Bezugspunkt des Seminars ist das Konzept des Racecraft von Karen und Barbara Fields, das zeigt, wie ‚rassische‘ Kategorien fortwährend durch gesellschaftliche Praxis und Diskurse hergestellt und aufrechterhalten werden – selbst in Kontexten, die eigentlich auf deren Dekonstruktion abzielen.

Neben diesen kritischen Perspektiven werden wir uns im Seminar auch mit ‚klassischeren‘ soziologischen Ansätzen sowie post- und dekolonialen Theorien intensiv auseinandersetzen. Mit diesem breiten theoretischen Vokabular widmen wir uns schließlich der Analyse gesellschaftlicher Phänomene, in denen Identität und Zugehörigkeit eine zentrale Rolle spielen – sei es in politischen Bewegungen, Populärkultur oder alltäglichen sozialen Interaktionen.

Empfohlene Literatur
Brubaker, Rogers & Cooper, Frederick (2000). Beyond "Identity". Theory and Society, 29(1), 1-47.

Fields, Barbara J., & Fields, Karen E. (2014). Racecraft: The Soul of Inequality in American Life. Verso.

Goffman, Erving (1959): Wir alle spielen Theater. (orig. The presentation of self in everyday life) München: Piper, 7. Auflage 1991

Hall, Stuart (1996). Wer braucht Identität? In (Ders.): Ideologie, Identität, Repräsentation. Ausgewählte Schriften, Bd. 4, hrsg. v. Juha Koivisto / Andreas Merkens. Hamburg: Argument 2004, S. 167-187.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

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