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  Audiovisuelle Schreckensspuren: Die Ästhetik des Found-Footage-Horror im Spannungsfeld von Dokumentation und Fiktion (050967)

Dozent/in
Sandra Ludwig

Angaben
Seminar, 2 SWS, MA-MW3; 3S-NDL/M; ndlMedienFE02-02a
Zeit und Ort: Einzeltermine am 9.5.2025, 6.6.2025 14:00 - 18:00, OS75/S2 - R.26; 7.6.2025 10:00 - 18:00, OS75/S2 - R.26; 4.7.2025 14:00 - 18:00, OS75/S2 - R.26; 5.7.2025 10:00 - 18:00, OS75/S2 - R.26

Inhalt
Mit dem Begriff „Found Footage“ sind in der Filmwissenschaft zwei ganz unterschiedliche Gegenstandsbereiche und mediale Praktiken umfasst. So bezeichnet die ursprüngliche Definition Filme, die aus ‚gefundenem‘ Fremdmaterial zusammengestellt sind oder dieses inkludieren und somit aus einem Vorgang der Aneignung und Neuzusammenstellung existierender Aufnahmen hervorgehen.

Im Rahmen einer filmhistorisch jüngeren Neubelegung des Begriffs wird demgegenüber mit Found Footage eine audiovisuelle Erzähltechnik und medienästhetische Gestaltungsmethode benannt, die vor allem im Bereich des Horror-Genres vorzufinden ist. Das Auffinden des Materials ist dabei zumeist Teil der Rahmenhandlung der filmischen Fiktionen, die dadurch narrativ sowie formalästhetisch ein pseudo-dokumentarisches Erscheinungsbild erwecken. Der damit verbundene scheinbare Authentizitätseffekt des audiovisuellen Materials als Spur schrecklicher Ereignisse, das – so die Stories – oftmals nach dem mysteriösen Ableben oder Verschwinden der Protagonist:innen durch Dritte gefunden wird und gleichsam augenscheinlich deren übernatürlichen Todesumstände bezeugt, verstärkt dabei die unheimliche und angsterzeugende Wirkung der Horror-Filme.

Das Seminar will den Erzähl- und Gestaltungstechniken sowie Wirkungsweisen des Found-Footage-Horror sowohl medientheoretisch wie auch -analytisch auf den Grund gehen. Dabei werden neben prominenten filmhistorischen Paradebeispielen – wie THE BLAIR WITCH PROJECT (1999) und der PARANORMAL-ACTIVITY-Reihe (2007–2021) – auch innovative und zum Teil atypische Werke – etwa M. Night Shyamalans THE VISIT (2015) oder ganz aktuell LATE NIGHT WITH THE DEVIL (2023) – in den Blick genommen. Neben Found-Footage-Filmen rücken dabei auch entsprechende Serienformate in den Fokus.

Darüber hinaus gilt es, anhand von aktuellen Beispielen eine weitergehende Ausdifferenzierung des Begriffs und der damit bezeichneten Gegenstandsbereiche und Praktiken zu diskutieren. In diesem Zusammenhang liegt das Interesse vor allem auf Produktionen wie UNKNOWN USER [UNFRIENDED] (2014), die als Desktop-Filme klassifizierbar sind und in Anlehnung oder Abgrenzung zum Found-Footage-Genre als dessen Neuinterpretation oder Gegenentwurf im Zeitalter digitaler Medienkulturen und des Social Web besprochen werden können.

Neben der theoretischen sowie der analytischen Aufarbeitung von relevanten bestehenden Filmen bietet das Seminar bei Interesse von Studierendenseite auch die Möglichkeit zur Umsetzung und Vorstellung eines eigenen Found-Footage-Kurzfilmprojekts als alternativen Teil der zu erbringenden Studienleistung.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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