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Der Hermaphrodit. Intergeschlechtlichkeit in der Antike (HS) (050272)
- Dozent/in
- Prof. Dr. Annette Haug
- Angaben
- Hauptseminar, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, KlarH
Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, WSP3 - Seminarraum 2 (32); Einzeltermin am 13.6.2025 12:00 - 16:00, WSP3 - Seminarraum 1 (24)
vom 13.4.2025 bis zum 13.7.2025
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Einschreibung über OLAT ab 24.03.2025-13.04.2025
- Inhalt
- Im 21. Jhd. ist das dritte Geschlecht in neuartiger Weise auf die soziale, politische und juristische Bühne getreten. Hier setzen jüngste theoretische Überlegungen zu Konstruktion von Geschlecht ein, die den Hintergrund für das Seminar bilden. Dies bedeutet nicht, dass die aktuelle Diskussion auf die Antike übertragen werden könnte: Die Antike hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von Geschlechtlichkeit – und damit auch von Zwischengeschlechtlichkeit, die in einem zweiten Schritt zu reflektieren sind. Ausgehend von diesen Überlegungen liegt der Fokus des Seminars sodann auf bildlichen Darstellungen von Hermaphroditen. Sie setzen im Hellenismus ein, haben sodann aber ihren Schwerpunkt in der Kaiserzeit. Für diese Bildmonumente gilt es danach zu fragen, welchen Körperkonzepten sie verpflichtet sind, vor allem aber, in welchen Medien und Kontexten sie auftreten. Das methodisch ausgerichtete Hauptseminar stellt somit eine kontextuelle Bildgeschichte ins Zentrum.
Durch die räumliche Kontextualisierung von Bildkonzepten wird es möglich, sich Strategien sozialer Körperperformanzen zu nähern. Der Ort, den Körperbilder einnehmen, ist sozial aufgeladen. Körperinszenierung und Räumlichkeit können in ihrer wechselseitigen Konstituierung adressiert werden: Die soziale Durchwirkung des Raums bestimmt, welche Körper in welcher Weise inszeniert werden, und umgekehrt haben Körperbilder an der Emergenz räumlicher Atmosphären Anteil.
Die zeitliche Kontextualisierung der medial inszenierten Körperperformanzen zielt darauf, für die Bilder danach zu fragen, zu welchen Anlässen sie angefertigt bzw. aufgestellt wurden, welche Rituale sich an ihre Wahrnehmung knüpfen, aber auch in welche Zerstörungsszenarien sie eingebunden sind.
- Empfohlene Literatur
- A. Ajootian, Monstrum or daimon. Hermaphrodites in ancient art and culture, in: B. Berggreen – N. Marinatos (Hrsg.), Greece and gender (Athens 1995) 93–108
L. Ashede, Desiring Hermaphrodites. The Relationships of Hermaphroditus in Roman Group Scenes (Diss. Göteborg 2015)
L. Brisson, Sexual Ambivalence. Androgyny and Hermaphroditism in Graeco-Roman antiquity (Berkeley 2002)
K. Schoch, Die doppelte Aphrodite - alt und neu bei griechischen Kultbildern (Göttingen 2009)
K. T. von Stackelberg, Garden Hybrids. Hermaphrodite Images in the Roman House, Classical Antiquity 33, 2014, 395–426
A. Stähli, Die Verweigerung der Lüste (Berlin 1999)
G. Zuchtriegel, Das Begehren von dem Ovid nicht spricht. Hermaphroditos in der hellenistisch-römischen Kunst, Rivista di Antichità 22-23, 2013-2014, 255–269
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 15
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