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MaVSP4-01a/MA-V-SP4: Diskurse und Konzepte sozialpädagogischen Handelns: Sozialpädagogik und Gesundheit - Körper- und Psychdiskurse im Fokus (050078)
- Lecturer
- Nadine Ott, M.A.
- Details
- Seminar, 2 cred.h, Anmeldung über das CAU-Portal - Campusmanagementsystem
Time and place: single appointment on 24.4.2025, single appointment on 8.5.2025 10:00 - 14:00, LS11 - R.304; single appointment on 22.5.2025 10:00 - 14:00, HRS7 - R.8; single appointment on 5.6.2025 10:00 - 14:00, WSP2 - R.110; single appointment on 19.6.2025 10:00 - 14:00, LS11 - R.304; single appointment on 3.7.2025 10:00 - 14:00, LMS4 - R.424
preliminary talk: 15.4.2025, 14:15 - 15:45 Uhr, room LS11 - R.304
- Prerequisites / Organisational information
- Das Modul MA-V-SP4/MaVSP4: Diskurse und Konzepte sozialpädagogischen Handelns besteht auch aus zwei Seminaren. Sie müssen ein Seminar aus dem Bereich "Diskurse und Konzepte sozialpädagogischen Handelns" auswählen und können dann zwischen den Angeboten aus dem Bereich "Handlungsstrategien auf der Basis sozialpädagogischer Konzepte und Methoden" auswählen.
Für das Modul ist aus systembedingten Gründen die Platzvergabe über das QIS nicht problemlos möglich. Daher werden im Modul MaVSP4 nur die Seminare zu "Diskurse und Konzepte sozialpädagogischen Handelns" verteilt. Mit der Zulassung zu einem der zur Wahl stehenden Seminare sichern sie sich einen Platz im Modul. Die Plätze für die Seminare zu den "Handlungsstrategien" (Modul MaVSP4) werden jeweils vor den Sitzungen der ersten Semesterwoche im Sommersemester über Olat vergeben.
- Contents
- Soziale Arbeit und Gesundheit bedingen sich nicht nur historisch gegenseitig, sondern Gesundheit als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“ (Verfassung der WHO 1946) ist „wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens“ (Ottawa Charta der WHO 1986: 1) und dadurch Gegenstand Sozialer Arbeit. Soziale Arbeit ist relevant für die konkrete Bearbeitung (Akutkliniken, Reha-Kliniken, Betreutes Wohnen, Suchtberatung, Psychiatrie, Gemeinwesenarbeit etc.), (re-)produziert jedoch zugleich Gesundheitsnormen als Körper- und Psychnormen.
Im Seminar soll zum Einen der Blick auf den Zusammenhang von Gesundheitszuständen und sozialen Ungleichheitsstrukturen gelegt werden, zum Anderen steht die kritische (Professions-)Reflexion im Zentrum: Wie, durch wen und wo werden gesundheitliche Normen (re-)produziert? Wie wird Gesundheit verhandelt, welche Ausschlüsse und Diskriminierungen finden statt? Hierfür werden wir die unterschiedlichen Gesundheitskonzepte (biopsychosoziales Modell der WHO, Konzept der Salutogenese von Antonovsky, grundlegende Differenzverhältnisse (besonderer Fokus ist hier Ableismus und Klassismus) und zentrale Theorien der Sozialpädagogik und Professionstheorien (Lebensweltorientierung, Lebensbewältigung, Capability Approach) kennenlernen und in Zusammenhang (unter Einbezug von (Nachbar-)Disziplinen wie Dis Ability Studies, Mad Studies, Subjektivierungsforschung) bringen.
Ziel des Seminars ist es, sich dem „Leerbegriff“ (Luhmann 1990: 134) Gesundheit zu nähern, Zusammenhänge von Gesundheitszuständen, gesellschaftlichen Strukturen und Bearbeitungsaufträgen zu erfassen und sich (kritisch) mit Gesundheits-Diskursen auseinanderzusetzen.
Das Seminar wird in Arbeitsgruppen gegliedert, die jeweils zu ihrem frei gewählten Thema ein wissenschaftliches Poster erstellen und präsentieren.
- Recommended literature
- Anhorn, Roland; Bettinger, Frank; Stehr, Johannes (2007): Foucaults Machtanalytik und Soziale Arbeit: eine kritische Einführung und Bestandsaufnahme. Wiesbaden: VS Verlag.
Anhorn, Roland; Balzereit, Marcus (Hg.) (2016): Handbuch Therapeutisierung und Soziale Arbeit. Wiesbaden: Springer VS.
Anhorn, Roland; Stehr, Johannes (Hg.) (2021): Handbuch Soziale Ausschließung und Soziale Arbeit. Wiesbaden: Springer VS.
Antonovsky, Aaron (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen: dgvt Verlag.
Brunnett, Regina (2009): Die Hegemonie symbolischer Gesundheit. Eine Studie zum Mehrwert von Gesundheit im Postfordismus. Bielefeld: transcript.
Cremer-Schäfer, Helga (2018): Soziale Ausschließung als Voraussetzung und Folge Sozialer Arbeit. In: Anhorn, Roland et al. (Hg.): Politik der Verhältnisse – Politik des Verhaltens. Widersprüche der Gestaltung Sozialer Arbeit. Dokumentation Bundeskongress Soziale Arbeit in Darmstadt 2015. Wiesbaden: Springer VS. S. 35-50.
Hehlmann, Thomas; Schmidt-Semisch, Henning; Schorb, Friedrich (2018): Soziologie der Gesundheit. München: UVK.
Kessl, Fabian; Plößer, Melanie (2010): Differenzierung, Normalisierung, Andersheit: Soziale Arbeit als Arbeit mit den Anderen. Wiesbaden: VS Verlag.
Lengwiler, Martin; Madarász, Jeannette (Hg.) (2010): Das präventive Selbst. Eine Geschichte moderner Gesundheitspolitik. Bielefeld: transcript.
Lüthi, Eliah (2020b): Psychiatrische Zusammenhänge machtkritisch begreifen. Überlegungen zu einem möglichen Analysemodell. In: Brehme, David et al. (Hg.): Disability Studies im deutschsprachigen Raum. Zwischen Emanzipation und Vereinnahmung. Weinheim, Basel: Beltz Juventa. S. 103 - 112.
Maskos, Rebecca (2022): Behinderte Subjekte als „Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse“. Oder: Schlaglichter auf einen nicht-reduktionistischen Materialitätsbegriff in den Disability Studies. In: Zeitschrift für Disabality Studies, Nr. 1/2022. S. 1-9. DOI 10.15203/ZDS20221.06
Rieger, Jens (2023): Kritische Soziale Arbeit: Ein Muss, kein Kann. In: Friele, Boris et al. (Hg.): Soziale Arbeit und gesellschaftliche Transformation zwischen Exklusion und Inklusion. Wiesbaden: Springer. S. 377-390.
Schmidt, Bettina (2017): Exklusive Gesundheit. Gesundheit als Instrument zur Sicherstellung sozialer Ordnung. Wiesbaden: Springer VS.
- Additional information
- Expected participants: 20
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