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Organisation >> Angegliederte und mit der Universität verbundene Einrichtungen >> GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel >> Forschungsbereich 1: Ozeanzirkulation und Klimadynamik >>
Gottfried Wilhelm-Leibniz-Preis 2002 Prof. Dr. Chr. Dullo

Seit Beginn der Arbeiten am Forschungszentrum GEOMAR widme ich mich Fragen nach den paläo-ozeanographischen Steuermechanismen, die entscheidend auf die Geometrie und die Faziesverteilung der modernen Karbonatplattformen einwirken. Verknüpft mit der Frage nach dem Einfluss des Meeresspiegels auf die Geometrie der Korallenriffe und natürlich der wichtigen Frage nach der Zeitlichkeit dieser "dramatischen" Ereignisse innerhalb der jüngsten Erdgeschichte, stand auch die Frage nach dem Karbonatexport von Riffgebieten in die umgebenden Beckenbereiche. Neben unmittelbaren Arbeiten in der jüngsten Vergangenheit, wurden auch ältere Abschnitte der Erdgeschichte im Rahmen von ODP-Aktivitäten mit einbezogen, wie beispielsweise die Entwicklung des großen Barriereriffs.
Neben sedimentologischen und sequenzstratigraphischen Arbeiten steht die Isotopengeochemie in Biogenskeletten, die Entwicklung hoch auflösender Zeitreihen auf Grundlage der Sklerochronologie von Korallen und Schwämmen im Zentrum des Interesses. Die dort lebenden Riffkorallen sind mit ihren massiven Kalkskeletten ergiebige Klimaarchive. Bei der Bildung ihrer Skelette bilden sie die Isotopenzusammensetzung und die Temperatur des Wassers ab. Wachstumsraten im Bereich von Zentimetern pro Jahr ermöglichen bei manchen Riffkorallen eine monatliche oder sogar wöchentliche zeitliche Auflösung. Mehrere Meter lange Bohrkerne aus großen Korallenstöcken liefern Klimarekonstruktionen, die mehrere Jahrhunderte zurück reichen. Dies erlaubt sowohl Rückschlüsse auf die natürliche Klimavariabilität als auch auf die überlagerten menschlichen Einflüsse.
Seit wenigen Jahren konzentrieren sich meine Arbeiten auch auf die neu entdeckten Tiefwasserriffe entlang des europäischen Kontinentalrandes. Hier bilden Steinkorallen weit unterhalb der photischen Zone große Hügelstrukturen, sich stellenweise bis zu 200 m über den Meeresboden erhebend. Derartige Strukturen kennt man aus der Erdgeschichte häufig und hat sie mitunter mit den tropischen Riffen verglichen. Dieses bisher wenig beachtete moderne Ökosystem stellt eine Art Fenster dar, das den Einblick in vergangene Erdzeiten gewährt und zugleich das prozessuale "Funktionieren" zu untersuchen ermöglicht.
Projektleitung:
Prof. Dr. rer. nat. Wolf-Christian Dullo

Beginn: 1.5.2002

Förderer:
DFG

Mitwirkende Institutionen:
GEOMAR

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